Eine Besonderheit aus warmen Ländern
Lavendelhonig ist eine wahre Rarität unter den Honigen und stammt meistens aus der französischen Provence. Sein Farbspektrum variiert von sehr hell und elfenbeinfarben bis hin zu strohgelb. Je dunkler die Farbe ist, desto intensiver ist sein Geschmack. Lavendelhonig verfügt über ein liebliches, leicht würziges Aroma mit blumigem Beigeschmack und gilt nicht nur unter Kennern als französische Delikatesse.
Der seltene Honig kann sowohl eine flüssige als auch eine cremig-streichzarte Konsistenz besitzen, welche der Imker durch anhaltendes Rühren erreicht. Aufgrund seines einzigartigen Geschmacks, seiner cremigen Konsistenz und nicht zuletzt seines betörenden Dufts wird Lavendelhonig von begeisterten Anhängern auch als König der Provence bezeichnet.
Wissenswertes rund um Lavendelhonig
Über alle Berge
Echter Lavendel stammt eigentlich aus der Mittelmeerregion. Das robuste Gewächs wurde jedoch von Benedektiner-Mönchen nördlich der Alpen kultiviert.
Süßer Leckerbissen
Bienen sind verrückt nach Lavendel: seine Blüten verfügen über einen hohen Zuckerwert und sein Nektar besteht aus bis zu 48% Zucker.
Schön für Dich...
Bei der bienenfreundlichen Gestaltung von Garten, Terrasse, Blumenbeet und Balkon ist duftender Lavendel eine pflegeleichte und robuste Schönheit.
Top oder Flop
Im Gegensatz zu Bienen können Mücken den Geruch von Lavendel nicht ausstehen. Lavendelöl ist daher ein natürlicher Insektenschutz.
Wie ein König in Frankreich
Neben großen Gebieten mit wild wachsendem Lavendel in Portugal, befindet sich das einzige Anbaugebiet Europas mit einer nennenswerten Lavendel-Massentracht in der französischen Provence. Dort wird der Lavendel seit etwa hundert Jahren im großen Stil kultiviert. Der graufilzige, behaarte und stark aromatische Strauch wird oftmals zur Gewinnung von Duftstoffen, zum Beispiel in Form von Lavendelöl, angebaut.
Französische Lavendelbauern tragen dabei aber auch aktiv zu einer üppigen Lavendelhonigernte bei: indem sie darauf achten, die Blüten nicht zu früh zu schneiden, bleibt den Bienen ausreichend Zeit für die Nektarernte. Trotz der groß-imkerlichen Völkerzahl ist französischer Lavendelhonig (Miel de Lavande) nämlich längst kein Massenprodukt. Für eine üppige Honigernte ist vor allem die Witterung ausschlaggebend: es darf weder zu trocken, noch zu heiß sein und auch nicht zu feucht, da sonst der Bienenflug ausbleibt.
Die Wirkung von Lavendelhonig
Selbst wenn Lavendelhonig aus dem Nektar der lilafarbenen Pflanze besteht, besitzt er nicht deren heilwirksame Eigenschaften. Jedoch kann Lavendelhonig aufgrund seiner ätherischen Öle einen wohltuenden Effekt aufweisen. Grundsätzlich wird ihm eine beruhigende Wirkung zugeschrieben und so kommt er besonders bei Schlafstörungen zum Einsatz. Ebenfalls bei Nervosität und Kopfschmerzen findet Lavendelhonig in der Volksmedizin Verwendung. Des Weiteren werden ihm krampflösende Eigenschaften nachgesagt.
Lavendelhonig selber machen
Falls Du keinen französischen Lavendelhonig kaufen möchtest, sondern regional Honig aus Deutschland vorziehst, kannst Du Deinen „falschen“ Lavendelhonig auch einfach selbst herstellen. Nimm dafür etwa 500 g flüssigen Blütenhonig aus Deiner Nachbarschaft sowie einen Esslöffel getrockneter oder drei Esslöffel frischer Lavendelblüten aus dem Garten. Es reicht nicht aus, den Honig einfach mit Lavendel zu vermengen. Um die Inhaltsstoffe des Lavendels freizusetzen, muss der Honig auf bis zu 40°C erhitzt werden.
Diese Temperaturgrenze sollte nicht überschritten werden, da sonst die Inhaltsstoffe und Enzyme des Honigs verloren gehen. Hast Du die Blüten mit dem Honig vermengt, lässt Du die Mischung ein paar Tage ruhen und passierst sie dann vorsichtig durch ein feines Sieb. So lässt sich ein aromatischer, “unechter” Lavendelhonig direkt aus Deiner Region herstellen und genießen.
Wann ist Lavendelhonig Bio?
Die Bio-Reglements in der Imkerei orientieren sich in erster Linie an Nachhaltigkeit und artgerechter Bienenhaltung. Doch wie hält man Bienen artgerecht? Imkerinnen müssen darauf achten, bei ihren Bienenbehausungen ausschließlich natürliche Werkstoffe wie Holz zu verwenden, statt beispielsweise Bienenbeuten aus Styropor. Auch die Farbe des Anstrichs darf keine Rückstände im Honig hinterlassen und muss für Bienen unbedenklich sein. Da sich nicht alle Honige als Winterfutter eignen, dürfen die kleinen Insekten zwar mit Zuckerwasser gefüttert werden, aber auch hier gelten strenge Auflagen. So darf nur Zucker aus biologischem Anbau als Winterfutter verwendet werden. Hinzu kommen noch weitere Vorschriften. Beispielsweise muss der Bienenstandort laut der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau so gestaltet sein, dass „im Umkreis von drei Kilometern um den Standort Nektar- und Pollentrachten im Wesentlichen aus ökologischen/biologischen Kulturen und/oder Wildpflanzen und/oder Kulturen bestehen, die nach Methoden mit geringer Umweltauswirkung behandelt werden“. Erst dann wäre Lavendelhonig nach den strengen deutschen Richtlinien Bio. Das gilt auch für alle anderen in Deutschland vertriebenen Honigsorten.
Die Umstellung auf Bio ist für viele Hobby- oder Kleinimkerinnen mit geringer Völkerzahl aber oftmals nicht rentabel. Teure Zertifizierungen, die Umstellung im Imkereiablauf und regelmäßige Mehrkosten machen das Imkern nach biologischen und ökologischen Vorgaben uninteressant. Es lohnt sich meist erst ab einer semi-professionellen Bienenvolkanzahl von 30 Völkern. Lavendelhonig wird hauptsächlich von Großimkereien geerntet, da diese die Vorgaben leichter umsetzen können.
Du hast Lust bekommen, seltenen Lavendelhonig zu kaufen?
Sortenreiner Lavendelhonig wird leider nur im Ausland geerntet und muss importiert werden. Zum Glück gehört Lavendel auch zur Stammbesetzung unserer heimischen Gärten und Balkone, weswegen in den meisten Stadthonigen auch ein wenig Lavendel enthalten ist. Um diese besonderen Honige aus Deiner Nachbarschaft zu entdecken, kannst Du einfach unsere Honigsuche nutzen. Durch den regionalen Honigkauf unterstützst du Imker und Bienen aus deiner Umgebung und trägst zu einer grünen und blühenden Nachbarschaft bei.