Gespeichert von nearbees am Fr., 29.04.2022 - 09:35

Pflicht und Ordnung: das Leben der Honigbienen

Honigbienen an ihrem Stockeingang

Die Spülmaschine ist nicht ausgeräumt, der Mülleimer nicht geleert, jemand spielt viel zu spät viel zu laute Musik: In der Familie oder in der WG gibt es immer wieder Chaos. Bei den Bienen gibt es das nicht - hier herrscht klare Arbeitsteilung und Ordnung, sodass jeder im Stock weiß, was zu tun ist. 

Es fällt aber auch jede Menge Arbeit an und vom Füttern der Larven über Wabenbau bis hin zum Sammeln von Nektar gibt es immer etwas zu tun. Kein Wunder, dass Bienen den Ruf haben, fleißig zu sein. Doch wie schaffen es Bienen, so organisiert zu bleiben und nicht in Unordnung zu verfallen?

Bienenwissen auf einen Blick

Biene

Wie lange lebt eine Honigbiene?

Die Lebenserwartung von Bienen ist unterschiedlich. Am ältesten wird die Königin mit stattlichen vier bis sechs Jahren - an diesen Rekord kommt niemand in ihrem Hofstaat heran. Drohnen leben den Sommer über und werden rund 50 Tage alt. Eine Winterbiene, die das Volk durch die kalte Jahreszeit bringen soll, kann bis zu sechs Monate alt werden. Das kürzeste Leben haben Arbeiterinnen im Sommer: Sie kommen gerade einmal auf 35 Tage.

Bienenbeute

Wie viele Bienen leben in einem Stock?

Die Sammelbienen, die Du in der Natur zu beobachten kannst, machen nur knapp ein Drittel der Bienen aus, die im gesamten Stock leben. Zum Höhepunkt im Bienenjahr im Mai und Juni kann ein Volk gut und gerne 50.000 Bienen umfassen. In der Beute ist dann eine ganze Menge los! Ganz anders sieht es da im Winter aus: In der kalten Jahreszeit sind nur knapp 20.000 Bienen im Stock, die sich gegenseitig durch Muskelzittern wärmen.

Bienenstich

Wie lange leben Bienen nach einem Stich?

Der Stachel einer Honigbiene ist mit kleinen Widerhaken versehen, die in der menschlichen Haut einfach stecken bleiben. Versucht sie sich dann loszureißen, bleibt in der Regel der gesamte Stechapparat des Insekts in der Haut stecken. So stirbt die Honigbiene meist innerhalb weniger Tage nach ihrem mutigen, wenn auch für uns schmerzhaften, Verteidigungsversuch.

Karte

Wie weit fliegt eine Biene auf Sammelflug?

Die Sammlerinnen eines Volkes fliegen in einem Umkreis von rund 3,5 km um ihren Stock herum die verschiedensten Blüten an. Das entspricht einer Fläche von mehr als 5.000 Fußballfeldern, die nebenbei gründlich bestäubt wird. So ist die Natur auch im nächsten Jahr bunt und artenreich.

Sonnenblume

Was bedeutet es, dass Honigbienen blütenstet sind?

Honigbienen sind blütenstet. Das bedeutet, dass ein Bienenvolk so lange Nektar und Pollen an einer Pflanzenart sammelt, bis sie dort keine Nahrung mehr findet. Das macht Honigbienen zu so effizienten Sammlerinnen und ermöglicht dem Imker die Ernte von Sortenhonigen.

Honigwabe

Wie viel Honig sammelt eine Biene in ihrem Leben? 

Eine einzelne Biene kommt in ihrem Leben gerade einmal auf einen Teelöffel voll Honig. Für 400 g Honig - einen Topf voll - fliegt ein ganzes Volk fast dreimal um die Erde. Damit wir zum Frühstück ein Honigbrot genießen können, ist also eine ganze Menge Arbeit für die fleißigen Insekten notwendig.

Königin, Drohne und Arbeiterin: Zusammenleben im Bienenstaat

Während Menschen ihr Leben frei nach den eigenen Wünschen gestalten können, sieht das bei Bienen anders aus: Hier steht schon bei Geburt fest, wie das Leben verlaufen wird. Legt die Bienenkönigin ein befruchtetes Ei in eine Brutwabe, schlüpft nach drei Tagen eine Larve, die dann von Ammenbienen gefüttert wird. Nach rund neun Tagen wird die Wabe verdeckelt und die Larve verpuppt sich. Zwölf Tage später schlüpft dann eine junge Arbeiterbiene, die mit den ersten Aufgaben im Bienenstaat betraut wird.
Einige wenige Eier werden in sogenannte Königinnenzellen gelegt. Die Eier unterscheiden sich nicht von denjenigen, aus denen Arbeiterinnen schlüpfen, aber sie erwartet ein anderes Schicksal: Aus ihnen werden eines Tages junge Königinnen. Doch bis dahin vergeht noch ein wenig Zeit. Die Larven in den Königinnenzellen werden im Gegensatz zu den Arbeiterinnen ausschließlich mit Gelée Royale gefüttert. 

Aus diesem Grund entwickeln sich die Jungköniginnen anders und um einiges schneller.
Die Eier, aus denen Drohnen schlüpfen, unterscheiden sich durch ein besonderes Merkmal von denjenigen ihrer Schwestern: Sie sind unbefruchtet. So kommt es, dass die Männer im Bienenvolk Klone der Königin sind. Deshalb paaren sie sich auch nach dem Schlüpfen nicht mit ihr, sondern fliegen tagsüber in der Hoffnung aus, der Bienenkönigin eines anderen Volkes zu begegnen und von ihr auserwählt zu werden.
Innerhalb ihres eigenen Bienenstaats kommt den Drohnen wenig Bedeutung zu: Hier helfen sie durch Muskelzittern oder Flügelschläge höchstens bei der Temperaturregelung. Im Spätsommer dann werden bei der Drohnenschlacht als Vorkehrung für den Winter alle verbleibenden Männchen nach draußen gejagt, wo sie sterben.

Bienen auf Waben

Von der Putzbiene zur Sammelbiene: der Lebenszyklus einer Honigbiene

Baubienen in einer Kette

Schon vor dem Schlüpfen einer Biene steht fest, welchen Aufgaben sie im Laufe ihres Lebens nachgehen wird. Während Königinnen und Drohnen für die Fortpflanzung verantwortlich sind, kommen Arbeiterbienen weitaus mehr Tätigkeiten zu. Doch woher wissen sie, was gerade zu tun ist? Dabei spielt vor allem ihre eigene physische Entwicklung eine wichtige Rolle. Zu Beginn ihres Lebens halten sich die noch flugunfähigen Bienen in der Nähe der Brutwaben auf, denn als Putzbienen ist es ihre Aufgabe, diese zu säubern. Im Alter von vier bis zwölf Tagen sind die Futtersaftdrüsen der Honigbienen besonders aktiv: Dann versorgen sie als Ammen sowohl junge Larven als auch die Königin. Ihren Job als Lager- und Baubienen treten sie an, sobald ihre Wachsdrüsen Wachs produziert, sodass sie sich ganz dem Einlagern von Honig sowie dem Anlegen und Ausbessern von Waben widmen können. Nachdem sie mit einer gefüllten Giftblase einige Tage den Stock bewacht haben, beginnen sie ihre letzte Aufgabe: Bis zu ihrem Tod sammeln die Arbeiterinnen von nun an Nektar und Pollen.

Fühler, Flügel, Stachel: der Körperbau einer Honigbiene

Die Honigbiene hat einen hochkomplexen Körperbau, der ganz auf Funktionalität ausgelegt ist. Am Kopf (Caput) befinden sich neben den Augen und dem Mundwerkzeug auch die Antennen, mit denen die Insekten schmecken und tasten können. Am Thorax wiederum sind sechs Beine, zwei Flügelpaare sowie die dazugehörige Flugmuskulatur zu finden. Im Hinterleib haben alle lebensnotwendigen Organe ihren Platz. Bei den Weibchen ist hier zusätzlich noch der Stachelapparat untergebracht.

Anatomie einer Honigbiene

Brutwaben

Von Bienchen und Blümchen: Fortpflanzung bei den Honigbienen

Für den Fortbestand des Bienenvolks sorgen die Königin und die Drohnen. Ein bis zwei Wochen nachdem die Bienenkönigin geschlüpft ist, geht sie auf Hochzeitsflug. Die Männchen werden durch ein Pheromon angelockt, das die Königin versprüht. Dieses ist so wirksam, dass sich auf einem Drohnensammelplatz bis zu 20.000 Männchen aus den umliegenden Bienenstöcken einfinden können. Die Königin wählt aber nur das Beste vom Besten: Sie paart sich nur mit zehn bis fünfzehn Auserwählten. Für die Männchen ist es ein kurzes Vergnügen - sie sterben noch während des Paarungsaktes oder kurz danach.
In ihrem ganzen Leben paart sich die Königin nur ein einziges Mal - danach bewahrt sie die Spermien bis zu ihrem Tod in ihrer Samenblase auf. Sie kann sich jetzt ihrer Hauptaufgabe widmen: dem Legen von Eiern.

Der Schwänzeltanz: Komplexe Kommunikation im Bienenstock

Im Gegensatz zu den meisten andere Tieren kommunizieren Bienen nicht durch bestimmte Laute, sondern zu großen Teilen durch ihren Tanz. Mit diesem können sie ihren Kolleginnen vermitteln, in welcher Entfernung und Richtung sie Nahrung finden. Zu unterscheiden sind der Rund- und der Schwänzeltanz. Ersterer ist am Bienenstock zu beobachten, wenn Sammelbienen ihre Artgenossen über eine Trachtquelle informieren wollen, die weniger als 100 Meter entfernt ist. Der komplizierte Schwänzeltanz dagegen kommt erst zum Einsatz, wenn die gefundenen Blüten weiter entfernt sind, und setzt sich aus einer geraden Strecke und Halbkreisen zusammen.
Doch Bienen kommunizieren nicht nur durch Tanz, sondern haben noch eine Vielzahl anderer Wege, sich zu verständigen. Dazu zählen Duftstoffe, die wichtig für Navigation und Verteidigung sind. Aber auch durch gegenseitige Berührung der Antennen können Bienen Informationen sammeln. Insgesamt ist die Kommunikation der Insekten so komplex, dass sie noch nicht komplett entschlüsselt werden konnte.

Biene in ihrem Stock

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