TTIP – und was die Bienen davon haben?

Was das Handelsabkommen mit dem Bienensterben zu tun hat

Biene mit Blume

Das Transatlantische Freihandelsabkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen der Europäischen Union und den USA. Es soll Handelshemmnisse abbauen, aber es wird davon ausgegangen, dass der innereuropäische Handel abnehmen wird. Dann würdet ihr vielleicht noch mehr Honig in den Regalen finden, dieser wäre aber eventuell noch weiter gereist und viel weniger kontrolliert. Für die Bienen und uns würde das deshalb bedeuten, dass hier gängige Umweltschutzstandards ausgehebelt werden.

Neue Regeln, neue Pestizide?

In den USA gelten andere Regeln was die Verwendung von Pestiziden und Gentechnik betrifft. So sind in den USA Chemikalien zunächst legal, bis bewiesen wird, dass sie gefährlich sind. In der EU ist das genaue Gegenteil der Fall. Bis jetzt muss hier eine Chemikalie getestet werden, bevor sie verwendet werden darf; das kommt natürlich unserer Gesundheit und der der Bienen zugute. Bislang waren deshalb "bienengefährliche" Pestizide hier im Gartenbaumarkt nicht zu finden, durch TTIP wird sich das aber ändern und das Bienenvölkersterben wird angekurbelt.

Umwelt- und Verbraucherschutz Ade?

Große Agrar-und Gentech-Konzerne haben durch TTIP die Chance, Umwelt und Verbraucherschutzgesetze aufzuheben. Anstatt Handelshemmnisse abzubauen, wird also die Industrie geschützt und nicht die Verbraucher beziehungsweise die Bienen. Denn wer weiss schon ob diese Blüte ein Hybrid ist?
So können durch TTIP die amerikanischen Standards einfach übernommen werden. Die Folge sind Hormone, Gen-Food, Antibiotika, geklonte Tiere in unserem Alltag und unseren Lebensmitteln- ohne Kennzeichnung. Hinzu kommt, dass Pestizide zum Beispiel nicht als gefährlich gekennzeichnet werden müssen, dann kann der Verbraucher auch nicht selbst entscheiden, ob er bedenkliches kauft, weil die Gefahren verschleiert sind. Gentechnisch veränderte Pflanzen werden zur Zeit in Europa in sehr geringer Menge angebaut. In Amerika machen sie aber fast die Hälfte aus, die Bienen sind also sehr direkt bedroht.

Gen-Honig

Für die Bienen bedeutet das konkret, dass sie gentechnisch veränderte Pollen anfliegen. Denn es wird kaum möglich sein, dass sie Maisfelder finden, die nicht genverändert sind. Damit wären zum Beispiel die Errungenschaften des Imkerbundes, der 2011 gegen den Freistaat Bayern und dessen Erprobungsanbau von Genmais klagte und gewann hinfällig. TTIP löst somit eine unberechenbare Gefahrenwelle aus.

Ein Beitrag von Viktoria von nearBees
vom 12.10.2015