Stürmische Zeiten für Bienen
Winter und Frühling sind oft schwierig für Bienen
April, April, der macht was er will - und nimmt es mit dem Sturm und Schnee dieses Jahr richtig ernst. Aber was machen eigentlich Bienen bei Unwettern und Kälteeinbrüchen, während wir uns einfach zu Hause verkriechen können?
Eigentlich genau das gleiche! Bei Temperaturen unter 8°C, festem Regen oder sehr starkem Wind sammeln sich die Bienen im Bienenstock, wo sie eine Traube bilden. Durch Muskelvibrationen halten sie dadurch die Temperatur im Bienenstock bei kuschligen 25°C aufrecht. Damit es auch alle immer warm genug haben, wechseln sich die Bienen regelmäßig dabei ab, am Rand der Traube zu sein.
Die nötige Energie für den Winter und bei Unwettern liefert der eingelagerte Honig, den die Bienen über das Jahr hinweg gesammelt haben, weswegen Imker immer nur einen Teil des gesammelten Honigs ernten.
Mit derart süßer Unterstützung überstehen Bienen, die nicht, wie häufig angenommen, Winterschlaf halten, selbst den härtesten Winter.
Milde Winter sind harte Winter
Weitaus problematischer für Bienen sind dagegen sehr milde Winter. Während wir uns freuen, wenn wir schon im Januar oder Februar keine dicke Jacke mehr brauchen, kann das für Bienen richtig gefährlich werden: Ist es schon früh im Jahr länger warm, so steigt die Gefahr, dass sich Varroa-Milben einnisten, eine der größten Bedrohungen für Bienen. Die Milbe macht Bienen schwach und krank und kann sogar zum Sterben eines ganzen Bienenvolkes führen.
Kältephasen im Frühling
Auch längere Kältephasen im Frühling sind schwierig. Haben die Bienen bereits angefangen, wieder aktiv Honig zu sammeln und die Königin ihre Eier abgelegt, kann es schnell zu Problemen mit dem Futternachschub kommen, wenn es über mehrere Tage hinweg zu kalt oder zu nass ist, um Nektar zu sammeln. Imker füttern dann ihre Bienen mit einer Mischung aus Honig und Puderzucker, um den Hunger zu stillen. Besonders schlimm ist es, wenn dies zur Zeit der Obst- und Rapsblüte der Fall ist, weil die Pflanzen nicht bestäubt werden können.
Ein Schirm aus Blüten
Dafür meistern Beinen kurze Regenfälle in der Zeit, in der sie schon fleißig am Nektarsammeln sind, perfekt. Wenn sie es nicht mehr in die Trockenheit des Bienenstocks schaffen, finden sie Unterschlupf unter Blüten und Blättern, die sie dann, wie ein Schirm, vor der Nässe bestens schützen, was wichtig ist, da Bienen durch die Verdunstungskälte des Wassers sterben können.
Zum Glück soll das aber schon bald nicht mehr nötig sein. Schon ab Montag dürfte es wieder sonnig warm werden - perfektes Wetter für Bienen, um Honig zu sammeln.
Bild: Large Bellflower Bee sheltering from the rain in a flower, linsepatron, CC-BY-2.0