Palmkätzchen - mehr als nur hübsche Dekoration
Bienenfutter - Nahrung und Lebensraum für Bienen und Insekten
Sobald Mitte Februar die ersten Weiden an Straßenrändern, Parks und Flussufern zu blühen beginnen, beginnt für viele Menschen der Frühling so richtig. Die Weidenzweige finden vielfach Verwendung: Oft werden sie zum Flechten von Korbwaren genutzt oder als Frühlingsdekoration in eine Vase gestellt. Doch Vorsicht: zwischen 01. März und 30. September ist es verboten, die Zweige abzuschneiden. Selbst, wenn Du davor schon eine blühende Weide entdeckst, solltest Du der Natur zuliebe eher zu anderen dekorativen Pflanzen greifen. Eine beliebte Alternative ist die gelb blühende Forsythie - sie ist zwar sehr hübsch anzusehen, bietet Insekten aber keine Nahrung.
Besonders eine Vielzahl an Wildbienenarten sind auf die Palmkätzchen der Weiden angewiesen, um gestärkt ins Frühjahr starten zu können und ihre Larven mit Pollen zu versorgen. Denn gerade zu dieser Jahreszeit ist das Nahrungsangebot oft knapp: Eine Vielzahl an Pflanzen zeigt ihre Blüten erst im späten Frühling oder im Sommer.
Blütenbesuche trotz kaltem Frühjahr
Wenn es auf Ende Februar zugeht, erwachen mancherorts die ersten Wildbienen aus ihrer Winterruhe. Auch viele Käfer, Schwebfliegen und zahlreiche andere Insekten sind schon unterwegs und suchen nach Nahrung. Doch das Nahrungsangebot bei den noch niedrigen Temperaturen ist begrenzt: Krokus, Traubenhyazinthe und Huflattich gehören zu den wenigen Arten, die durch ihre prächtigen Blüten in Gärten oder Parks auffallen. Genau solche früh blühenden Arten sind von großer Bedeutung, da sie eine der ersten Nahrungsquellen für die geschwächten Insekten sind.
Lebensretter Salweide
Doch nicht nur einige Zierpflanzen locken mit den ersten Blüten - auch viele Gehölze blühen bereits. Im Vergleich zu Krokus & Co. bieten sie einen entscheidenden Vorteil: Sehr viel mehr Blüten, und damit auch Pollen und Nektar.
Besonders wertvolle Gehölze für viele Bienenarten sind Weiden (Salicaceae). Sie gehören zu den Arten, die am frühesten blühen und von Honigbienen und vielen Wildbienen bevorzugt werden. Über 30 Wildbienenarten sind auf die Salweide als Pollenquelle für ihre Larven angewiesen und trinken den süßen Nektar als Stärkung auf ihren Sammelflügen. Aber auch über 40 Schmetterlingsarten, darunter auch gefährdete Arten wie der Große Fuchs oder der Große Schillerfalter, nutzen unterschiedliche Weidearten als Futterquelle für ihre Raupen. Für viele Insektenarten sind Weidengewächse im Frühjahr also eine unerlässliche Nahrungsquelle.
Die vergessenen Schätze unserer Natur
Schon unter den Kelten war die Weide eine heilige Pflanze, die für Vitalität und Flexibilität stand. Denn besonders die Salweide ist mittlerweile in der freien Natur nicht mehr so häufig zu finden. Zusätzlich werden in Städten seit einigen Jahren vermehrt fremdländische Gehölze gepflanzt, die zwar hübsch aussehen, für Biene, Schmetterling & Co. jedoch vollkommen uninteressant sind.
Der eigene Garten als Bienenparadies
Wer also Palmkätzchen in seinem Garten haben möchte, sollte am besten eine Salweide pflanzen. Sie kommt, im Gegensatz zu ihren Artverwandten, gut mit Trockenheit zurecht und bevorzugt frische, nährstoffreiche Böden. Zudem liebt sie sonnige, eher lichte Stellen im Garten. Ansonsten benötigt sie regelmäßigen Schnitt, je nach gewünschter Größe, und ist sonst mit wenig Aufwand und Pflege verbunden.