Honigpumpe am Arbeitsplatz?
Die Biene in der bildenden Kunst
Josef Beuys, Richard Avedon oder Salvador Dali mit seinem berühmten Werk: "Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen" - die Biene hat bereits viele Künstler auf unterschiedlichste Weise zu ihren Werken inspiriert.
Ob als interessantes Bildmotiv bei Avedon oder als tiefgründige beuys‘sche Metapher, die Verwendung des Motivs der Biene unterscheidet sich stark von Kunstwerken neuerer Zeit.
Wachs als zufallsgebende Kunst
Heutzutage dient die Biene oder das von ihr produzierte Wachs dem Künstler vielfach als zufallsgebendes Entstehungswerkzeug. So spielt Anders Krisár in seinen Werken mit dem unkontrollierbaren Schmelzen des Bienenwachses und der damit einhergehenden Selbstzerstörung des Kunstwerks. Auch Tomas Libertiny und Aganetha Dyck machen sich in ihren Arbeiten die Wachsproduktion der Bienen zunutze. Ungesteuert lassen sie ihre Werke von Bienen mit Wachs und Wabenstrukturen überziehen. Anders nehmen sich da die dreidimensionalen Rauminstallationen der englischen Künstlerin Claire Morgan aus. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit Vergänglichkeit und unserer Beziehung zur Natur auseinander. Auf unterschiedlichste Art und Weise inszeniert sie so stilllebenartige Zusammenkünfte von verschiedenen Lebewesen. Die Interpretation dieser fragilen Skulpturen, beispielsweise "The birds and the bees" bleibt dem Betrachter offen.
Auch der viel diskutierte Documentabeitrag "Untilled" (2012) von Pierre Huyghes lässt dem Betrachter viel Raum für Interpretation. Eine nackte menschliche Frauenskulptur, den Kopf über und über bedeckt mit lebenden Bienen und dazu der künstlerische Hinweis: „Belebe den Tod mit einer unendlichen Wiederholung des Lebens.“
Human Bee Pollinator
Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Problematik des Bienensterbens stellt die Arbeit der beiden Designstudenten Laura Boffi und Jacek Barcikowski dar. Der "Human Bee Pollinator" ist eine Art Uniform, die es Menschen erlaubt Pflanzen zu Bestäuben. Mit einem pinselartigen Handaufsatz sollen Pollen erst gesammelt, sortiert und anschließend, dank eines RFID Scanners auf die entsprechenden Blüten aufgebracht werden.
Was im europäischen Kulturraum noch als irreales Kunstszenario anmutet ist jedoch in einigen Teilen der Welt bereits landwirtschaftlicher Alltag. So werden in weiten Teilen Chinas Pflanzen bereits heute per Hand vom Menschen bestäubt.
Lassen wir es besser nicht darauf ankommen.
Foto: Studio Libertiny