Bienenfüttern leicht gemacht
Tee für die Bienen
Im August wird zumeist das letzte Mal Honig geerntet. Entgegen gängiger Vorstellungen wird dabei nicht der ganze Honig entnommen – ein durchschnittliches Bienenvolk verbraucht ca. 270 Kilo Honig pro Jahr selbst. Dennoch ist es wichtig, die Bienen mit ausreichend Nahrung für den Winter zu versorgen, damit sie gut gestärkt durch den Winter kommen. Dies gilt insbesondere, wenn mehr Honig entnommen werden muss. Im Falle von Melezitosehonig ist dies beispielsweise sehr wichtig, da es für Bienen äußerst schädlich ist, damit zu überwintern.
Mit Bienentee fit durch den Winter
Aber was genau füttert man am besten? Neben fertigen Zuckerlösungen oder -teigen, die es im Fachhandel zu kaufen gibt, kann man das Winterfutter auch selbst herstellen. Viele Imker schwören auf sogenannten „Bienentee“ – dieser enthält neben Zucker und Wasser auch Honig und Kräuter. Er soll die Bienen besonders gut stärken und sie fit durch den Winter bringen.
Zuckerwasser sollte generell nur nach Bedarf und nie im Voraus hergestellt werden, da besonders im Sommer die Gefahr besteht, dass das Gemisch sonst gärt. Gemischt wird in einem Verhältnis von 2:3 - auf jeweils zwei Liter Wasser kommen drei Kilo Zucker. Als Zucker verwendet man am besten einfachen Haushaltszucker, der keine Ballaststoffe enthält, wie es beispielsweise bei braunem Zucker der Fall wäre.
Wer seinen Bienen etwas besonders Gutes zukommen lassen will, fügt noch etwa ca. 10% vom eigenen Honig dazu. Auf keinen Fall sollte dafür fremder oder gar Importhonig verwendet werden, da dieser Krankheitserreger enthalten kann. Als Kräuterzugabe werden zu gleichen Teilen Kamille, gemeine Schafgabe, Löwenzahnblüte und Baldrianblüte empfohlen. Diese können entweder selbst gesammelt und getrocknet, oder aber in der Apotheke erworben werden.
Und so wird’s gemacht
Zuerst wird aus den Kräutern ein Tee gekocht. Gib dazu die Kräuter in ein Teesieb oder einen Teebeutel und übergieße ihn mit heißem Wasser. Lass den Tee dann 15 Minuten ziehen. Während der Tee abkühlt wird der Zucker langsam in lauwarmes Wasser eingerührt. Vorsicht, das Wasser sollte nicht zu heiß sein! Bei zu heißem Wasser besteht die Gefahr, dass sich HMF bildet – ein Zerfallsprodukt von Zucker, der für Menschen unproblematisch, aber für Bienen giftig ist. Zwar ist die Gefahr bei handelsüblichen Haushaltszucker geringer als bei Kristallzucker, dennoch sollte das Risiko vermieden werden.
Sobald sich der Zucker vollständig gelöst hat, kann der Honig untergerührt werden. Abschließend wird der erkaltete Tee zugegeben: Insgesamt wird etwa eine Kaffeetasse davon benötigt. Der Rest kann gut selbst getrunken werden. Manche Imker „verfeinern“ abschließend den Bienentee noch mit einer kleinen Prise Salz.
Und fertig ist der Bienentee - wir wünschen deinen Bienen guten Appetit!