Besenheide

Bienenfutter im September

Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun. 
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: die Besenheide.

Die Besenheide (lat. Calluna vulgaris) oder auch Heidekraut genannt, blüht sehr spät im Jahr, meist zwischen September und November, weshalb sie für die Bienen überaus wichtig ist. Denn die Bienenweide ist eine der letzten Trachtpflanzen, von denen sie Nahrung, besonders Nektar, beziehen können, bevor die Bienen in Winterruhe gehen. Besonders Wildbienen wie der Heidekraut-Seidenbiene tust Du mit dieser Pflanze einen Gefallen. 

Honigspezialität aus dem Norden

Auch Honigbienen sind große Liebhaber der Besenheide. In der Lüneburger Heide, für die die Pflanzen namensgebend sind, haben sich die Imker auf die Herstellung von Heidehonig spezialisiert. Vom Spätsommer an verwandelt sich das Gebiet im Norden Deutschlands in eine lila Blütenmeer, an dem sich die unterschiedlichsten Bestäuber bedienen.

Heidekraut in Garten & auf dem Balkon

Heide ist sehr pflegeleicht und kann bis zu 40 Jahre alt werden - mit ihr im Garten oder auf dem Balkon kannst Du also langfristig planen. Am besten, du kaufst Dir in der Gärtnerei Deines Vertrauens eine Staude, da Heide natürlich aus Samen herangezogen wird. Es dauert aber mehrere Jahre, bis sie zu der bekannten, an einen kleinen Strauch erinnernden Pflanze herangewachsen ist. 
Besenheide blüht bis in den November hinein. Es gibt sie in den verschiedensten Farben: von weiß oder gelb über rot und orange bis hin zu violett. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Heidekraut ist außerdem immergrün, sodass es für wenigstens ein bisschen Farbe im grauen Winter sorgt.

Mehr als nur ein Augenschmaus

Besenheide wurde von jeher nicht nur als Bienenweide oder als Zierpflanze im Garten geschätzt. In der Vergangenheit wurde ihr auch nachgesagt, Unglück vom Haus fernzuhalten - vielleicht wurde sie auch deshalb als Firstverkleidung von reetgedeckten Dächern verwendet.
Weitere Verwendung fand sie auch in der Heilkunde der Antike und des Mittelalters: So wurde das Heidekraut unter anderem bei Fieber oder Schlangenbissen eingesetzt. Heutzutage wird die Besenheide in der Pflanzenheilkunde allerdings nicht mehr verwendet.