Ackerhummel
Heimische Wildbienenarten: die wilden Schwestern der Honigbienen
Neben den domestizierten Honigbienen gibt es weltweit etwa 20.000 Wildbienenarten. Anders als die Honigbienen sind die meisten Wildbienen nicht staatenbildend, sondern leben in kleinen sozialen Einheiten: sie sind quasi die Singles unter ihren Artgenossen.
Wildbienen werden sehr selten zur Bestäubung von Pflanzen eingesetzt, obwohl einige Arten aufgrund einer Jahrtausende langen Entwicklung eine innige Symbiose mit bestimmten Pflanzen eingegangen sind. Deshalb können sie diese besonders gut bestäuben – manche Wildbienen sogar nur als einzige Art. Stirbt diese Bienenart, stirbt auch die Pflanze aus. In unserem Blog kannst Du Vertreter der über 500, in Deutschland heimischen, Wildbienenarten kennen lernen. Heute: die Ackerhummel.
Steckbrief
Ackerhummel
Lat. Name: Bombus pascuorum
Flugzeit: April bis Oktober, tw. bis Dezember
Vorkommen: häufig
Ernährungsweise: polylektisch
Lebensraum: verschiedene Biotope z. B. Wegränder und Gärten
Beschreibung
Die Ackerhummel ist von April bis Oktober und manchmal sogar bis in den Dezember unterwegs. Zu erkennen ist das brummende Insekt an ihren gelblichen oder rotbraunen Pelz, der Kopf und Thorax umschließt. Der Hinterleib der Ackerhummel ist gelblich bis bräunlich. In der Größe ist das Insekt sehr variabel: Während Hummelköniginnen bis zu 18 mm groß werden können, erreichen die Arbeiterinnen lediglich eine Größe von 9 bis 15 mm.
Ursprung, Habitat und Verbreitung
Weit verbreitet ist die Ackerhummel in Mittel- und Südeuropa und auch in Deutschland kannst Du sie von den Alpen bis zur Nordsee fast überall antreffen. Zu ihren bevorzugten Habitaten zählen unter anderem Wiesen, Parks und Gärten. Auf Nistplatzsuche ist die Ackerhummel ganz und gar nicht anspruchsvoll - nur trocken muss es sein. Am liebsten nistet sie daher in bereits vorhandenen Hohlräumen wie Mäusehöhlen, unter Moospolstern und sogar in Vogelnestern. Aber auch in selbstgebauten Nisthilfen ist die Ackerhummel ein häufiger Gast.
Verhalten und Lebensweise
Obwohl die Arbeiterinnen aufgrund ihrer geringen Körpergröße oftmals mit solitär lebenden Wildbienenarten verwechselt werden, ist die Ackerhummel ein staatenbildendes Insekt. Sie lebt in Völkern, die bis zu 150 Tiere umfassen können. Die polylektische Art sammelt ihren Nektar und Pollen vorzugsweise an heimischen Obstblüten, Beerensträuchern sowie der Taubnessel. Damit auch die Brut schnell und einfach mit der eingetragenen Nahrung versorgt werden kann, wird diese in Taschen (Pockets) um die Brutzellen herum gelagert, was die Ackerhummel zu einem sogenannten Pocketmaker macht.