Winterjasmin

Bienenfutter im Januar

Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun. 
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: der Winterjasmin.

Die wenigsten Pflanzen blühen, wenn draußen noch Schnee liegt, aber es gibt sie. Eine von ihnen ist der Winterjasmin (lat. Jasminum nudiflorum), auch nacktblütiger Jasmin genannt. Seine gelben Blüten erinnern an Forsythien, sind aber weitaus bienenfreundlicher. Als eine der ersten Trachtpflanzen des Jahres bietet Winterjasmin Bienen und anderen bestäubenden Insekten ein gutes Nahrungsangebot, wenn noch wenig anderes blüht. Zugegebenermaßen sind im Januar Insekten noch sehr selten, allerdings werden sie in den nächsten Wochen immer mehr aus ihren Winterverstecken kriechen. Der Winterjasmin blüht noch bis in den März hinein – bis dahin werden sich sicherlich Interessenten aus der Insektenwelt finden. 
Ursprünglich kommt der Winterjasmin aus Ostasien, ist also ein Neophyt in Deutschland. Nach Europa kam er erstmals im 19. Jahrhundert und fühlt sich mittlerweile auch hier  heimisch. Solange der Winterjasmin einen windgeschützten und sonnigen oder zumindest halbschattigen Standort bekommt, ist er sogar sehr vielseitig und kann als Kletterpflanze, Bodendecker oder auch im Kübel kultiviert werden.