Winter-Heckenkirsche
Bienenfutter im Januar
Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun.
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: die Winter-Heckenkirsche.
Bienenfact
Die frühe Blüte der Winter-Heckenkirschen ist eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen
Steckbrief
Botanischer Name: Lonicera purpusii
Blütezeit: I-IV
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: kiesig bis lehmig
Aussaat/Pflanzung: Frühjahr
Für einen Hauch von Frühling mitten im Winter sorgt die Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Die gelben Blüten des Strauchs erfüllen die eisige Januarluft mit einem süßen Duft, der an Honig erinnert. Die Bienen befinden sich bislang noch in ihrer wohlverdienten Winterpause. Werden die Tage allerdings wieder milder, erfreuen sich die Frühaufsteher unter ihnen an dem prächtigen Strauch, der bis in den April hinein blüht. Denn dieser ist ein wahrer Insektenmagnet.
Lonicera purpusii ist als Winterblüher aber nicht nur eine Bienenweide, sondern dazu noch pflegeleicht. Sie soll als Kreuzung zweier Arten in Düsseldorf entstanden sein. Vermehren kannst Du das Gehölz sehr einfach über Stecklinge, weshalb sich die Winter-Heckenkirsche perfekt auch für Garten-Anfänger eignet. Alternativ kannst Du Dir auch einfach eine bereits vorgezogene Pflanze aus dem Gartenhandel besorgen.
Damit die Winter-Heckenkirsche ein ausgeprägtes Wurzelwerk entwickeln kann, ist vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung ausreichendes Wässern wichtig. Sie bevorzugt kiesige und lehmige Böden an sonnigen bis halbschattigen Plätzen und ist damit vielseitig im Garten einsetzbar. Das Gehölz wird bis zu 2,5 m hoch und ist bis zu -15 °C winterhart - so kommt es mit den kalten Wintern in Deutschland sehr gut klar.
Da die Winter-Heckenkirsche teilweise bis ins Frühjahr noch ihre grünen Blätter behält, ist sie ideal als kleiner Zierstrauch geeignet. Im Frühsommer trägt sie zudem rote Beeren, die zwar nur von Vögel gefressen werden und für Menschen nicht genießbar sind, aber optisch ein schönes Bild geben.
Zu ihrer Blütezeit von Januar bis April verströmt die Wintre-Heckenkirsche einen wohlriechenden, honigartigen Duft, der sehr oft schon früh fliegende Honigbienen und Schmetterlinge anzieht. Deshalb wir sie auch oft Duftgeißblatt bezeichnet, da sie zu den sogenannten Geißblattgewächsen gehört. Insekten schätzen den zuckerreichen Nektar der Winter-Heckenkirsche sehr, der für sie einen der ersten Nahrungsquellen eines neuen Jahres ist.