Was machen Imker im Herbst?

Bei den Bienen beginnt jetzt die ruhige Jahreszeit - ihre Imker haben noch Einiges zu tun

Herbstblätter

Der Winter steht schon in den Startlöchern, zumindest für Bienen. Zwar ist es tagsüber meist angenehm warm und die Bienen sind noch immer aktiv, doch die Brutaktivität nimmt bereits merklich ab und es schlüpfen bereits die ersten Winterbienen. Zusammen mit der Königin werden sie sich je nach Wetterlage schon bald zur Wintertraube sammeln. Für Imker ist es nun höchste Zeit, die letzten Vorbereitungen dafür zu treffen, damit die Bienen möglichst gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Aber was gibt es eigentlich alles zu tun?

Gut versorgt durch den Winter

In den meisten Fällen müssen die Bienen spätestens jetzt noch einmal gefüttert werden. Um die Futtervorräte zu überprüfen wird die Beute mitsamt der Bienen und des darin enthaltenen Honig gewogen. Mit einer Feder- oder Kofferwaage geht dies besonders einfach. Wie viel Kilo Futter während des Winters benötigt werden, hängt ganz von der Stärke des Volkes ab. Als groben Wert kann man davon ausgehen, dass pro Zarge etwa 14 kg Futter benötigt werden.

Ohne Königin? Demokratie schadet Bienen

Außerdem ist es nun Wichtig, noch einmal zu überprüfen, ob wirklich eine Königin im Volk vorhanden ist. Wenn sich zu dieser Jahreszeit keine Königin mehr im Stock befindet, dann sollte schnell gehandelt werden: entweder muss das Volk mit einem anderen vereinigt werden oder eine neue, bereits begattete Königin zugesetzt werden  – denn ohne Königin würden das Volk eingehen.

Schutz vor Varroa-Milben und anderen Schädlingen

Spätestens Ende September steht auch die zweite Behandlung gegen die Varroa-Milbe an. Diese ist besonders wichtig, da die Bienen ansonsten während der Wintermonate häufig stark geschwächt werden. Um die Bienen vor weiteren ungebetenen Gästen wie etwa Mäusen zu schützen, sollte in Kürze wenn die Bienen kaum mehr ausfliegen auch das Einflugloch deutlich verkleinert und je nach Standort mit einem Mäusegitter gesichert werden.

Kälte bevorzugt

Danach fällt für Imker bis zur letzten Varroa-Behandlung im Dezember nahezu keine Arbeit mehr an den Bienen an. Der Winter wird daher dazu genutzt, die Werkzeuge und Materialien zu reinigen und auszubessern – und natürlich für den Honigverkauf. So bleibt vorerst nur noch auf einen knackig-kalten Winter zu hoffen: Gerade milde Winter machen es Krankheitserregern und Keimen besonders einfach sich zu vermehren. Das warme Wetter verlockt die Bienen zusätzlich noch bis in den Dezember hinein auszufliegen – ganz ohne erholsame Pause starten sie dann geschwächt in das neue Honigjahr.

Ein Beitrag von Viktoria von nearBees
vom 23.09.2015