Thymian
Bienenfutter im Oktober
Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun.
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: der Thymian.
Steckbrief
Botanischer Name: Thymus vulgaris
Blütezeit: V - X
Standort: warm, vollsonnig, geschützt
Boden: nährstoffarm & trocken
Aussaat: April bis Mai
Der Herbst ist da und mit ihm die kälteren Temperaturen. Da kann es schon mal passieren, dass man sich einen Schnupfen oder eine Erkältung einfängt. Zum Glück finden sich in den meisten Gärten, Terrassen und Balkonen Kräuter, die man sich beim Auskurieren zu Nutze machen kann. Dazu gehört zum Beispiel Thymian, der nicht nur wohlriechend ist, sondern auch heilende Eigenschaften haben kann.
Thymian (botanische Bezeichnung: Thymus Vulgaris) ist ein Vertreter der Lippenblütler. Als Halbstrauch kann er mitunter sehr buschig werden und eine Breite sowie Höhe von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Gerne wird das Heilkraut auch als Bodendecker in Beeten verwendet. Während der Blütezeit von Mai bis Oktober entwickelt die Pflanze blassrosa bis hellviolette Blüten, welche es unseren kleinen Umwelthelden - den Bestäubern - besonders angetan haben. Mit Kälte hat der Thymian übrigens kein Problem, er ist frosthart und hält Temperaturen von bis zu minus 20 Grad stand, weswegen er sich auch mehrjährig kultivieren lässt.
Seinen Ursprung hat das Gewächs im Mittelmeerraum, fand aber bereits im 16. Jahrhundert Einzug in Deutschland. Zur damaligen Zeit wurde das Kraut ausschließlich als Grabbeigabe verwendet. Der Name Thymian ist vom griechischen Wort thymos abgeleitet, was so viel wie Mut oder Kraft bedeutet. Treffender könnte diese Bezeichnung nicht sein, denn das strauchartige Gewächs ist ein richtiger Kraftgeber. Die Pflanze enthält ätherische Öle, welche antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen haben können und daher in der Medizin großen Anklang finden. Auch aus deutschen Küchen ist der Thymian mittlerweile nicht mehr wegzudenken und verfeinert als Gewürz nicht nur mediterrane Gerichte, sondern auch Brote, Kuchen und Desserts.