Nachtkerze

Bienenfutter im August

nachtkerze

Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun. 
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: die Nachtkerze.

Steckbrief

Botanischer Name: Oenothera biennis
Blütezeit: VI - IX
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, mager, sandig
Aussaat: April bis August

Die Gewöhnliche Nachtkerze, auch Sommerstern, Stolzer Heinrich oder Rapontika genannt, ist ein bei uns eingebürgerter Neophyt, der im 17. Jahrhundert als Zierpflanze aus Nordamerika eingeführt wurde. Die nicht invasive Pflanze hat sich durch Verwilderung in Parks und Gärten ausgebreitet und ist heute an Bahndämmen, Böschungen und Straßenrändern zu finden. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit kann sie auch auf trockenen und sandigen Böden sowie in degradierten Lebensräumen gedeihen. Die Nachtkerze erreicht eine Höhe von 100 bis 200 cm und eine Breite von 60 bis 80 cm. In der Familie der Nachtkerzengewächse gibt es bis zu 200 Arten, die sich in Form, Größe und Farbe unterscheiden.

Die kurzlebige Pflanze durchläuft in ihrem zweijährigen Leben zwei Phasen: Im ersten Jahr bildet sich über der breiten Pfahlwurzel eine Blattrosette, die auf dem Boden aufliegt. Im darauffolgenden Jahr beginnt sie zu wachsen und ähnelt mehr der Nachtkerze, wie wir sie kennen. Die Blüte ist trichterförmig und beeindruckt durch ihre leuchtend gelbe Farbe. Von Juni bis in den Spätsommer lockt ihr einzigartiger süßlicher Duft Wildbienen, Nachtfalter und andere Insekten an. Abends, wenn es dunkel wird, öffnet die Nachtkerze ihre Blüten und erhellt die Nacht in leuchtendem Gelb. An ihrer Rispe entwickeln sich ununterbrochen neue Blüten und erfüllen die Umgebung mit dem freundlichen Summen der Insekten, die die Nachtkerze dankbar als Nahrungsquelle nutzen.

Die Nachtkerze wird auch in der Naturheilkunde verwendet: Ihre Samen enthalten ein ätherisches Öl, das sich positiv auf das Immunsystem, die Haut und das Herz-Kreislauf-System auswirken soll. Die Nachtkerze erhellt wirklich in vielerlei Hinsicht das Leben von Mensch und Tier gleichermaßen.