Wegwarte
Bienenfutter im Juli
Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun.
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: die Wegwarte.
Steckbrief
Botanischer Name: Cichorium intybus
Blütezeit: VII - IX
Standort: sonnig
Boden: trocken, humusreich
Aussaat: Frühjahr
Wer im Sommer das schöne Wetter genießt und sich gerne zu einem Spaziergang in die Natur aufmacht, ist sicher schon einmal einer besonderen Pflanze begegnet: Die Gemeine Wegwarte, auch Zichorie oder Wiesen-Chicorée genannt, ist mit ihren leuchtenden Blüten und zarten Blättern ein echter Blickfang in der Natur. Die Wegwarte wächst bevorzugt an sonnigen Standorten auf trockenen Wiesen und Feldern und erfreut uns in den Sommermonaten von Juli bis September mit ihren leuchtenden Blüten. Doch die in Mitteleuropa und Vorderasien beheimatete Blume kann noch viel mehr.
Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler kann bis zu 140 cm hoch und 60 cm breit werden. Ihre strahlenförmigen Blüten leuchten in den kräftigsten Blautönen und locken so gerne Bestäuber aller Art an. Vor allem Bienen, Schwebfliegen und Hummeln lieben sie. Neben ihrer Schönheit wird der wild wachsenden Pflanze auch eine heilende Wirkung zugeschrieben. Ihre Wurzeln werden traditionell zur Herstellung von koffeinfreiem Chicorée-Kaffee, besser bekannt als Muckefuck, verwendet, der für seinen milden Geschmack und seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt ist.
Der Wegwarte werden auch verdauungsfördernde, entzündungshemmende und blutreinigende Eigenschaften zugeschrieben. In der Mythologie wird die leuchtende Pflanze oft mit Treue und Ausdauer in Verbindung gebracht, da sie ihre Blüten nur bei Sonnenschein öffnet und bei Regen oder Bewölkung wieder schließt. Aufgrund dieses Verhaltens gilt die Wildstaude auch als Symbol für Hoffnung und Beständigkeit. Von der Blüte bis zur Wurzel: Die Wegwarte ist eine ganz besondere Pflanze, bei der es sich lohnt, genauer hinzuschauen.