Süßkirsche

Bienenfutter im April

Bei der Gartengestaltung kommt es darauf an, dass es möglichst schön blüht? Mitnichten! Immer mehr Menschen wollen nicht nur ihr eigenes kleines Paradies schaffen, sondern Bienen und Insekten etwas Gutes tun. 
Um sich und ihre Brut ernähren zu können, benötigen die wichtigen Bestäuber Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Besonders im Frühling und Herbst ist Futter mitunter schwer zu finden und auch nicht jede Pflanze bietet Nahrung: Manche Blüten produzieren von Natur aus keinen Pollen oder Nektar. Andere sind vom Menschen auf möglichst prächtige Blüten gezüchtet worden - leider auf Kosten der für Bienen so wichtigen nektarspendenden Pflanzenorgane. Doch ein bienenfreundlicher Garten ist gar nicht so schwer anzulegen und steht in Sachen Blütenpracht konventionellen Gärten um nichts nach - die Bienen freuen sich umso mehr. Heute: die Süßkirsche.

In Japan ist die Zeit der Kirschblüte die fünfte Jahreszeit. Unzählige Touristen strömen dann in das ostasiatische Land, um das Meer aus rosafarbenen Blüten zu bewundern und sich vielleicht auch darin ablichten zu lassen. Hierzulande werden Kirschblüten nicht so zelebriert wie in Japan, das heißt aber nicht, dass hier heimische Kirscharten nicht mindestens genauso toll aussehen. Die Süßkirsche (lat. Prunus Avium) beispielsweise blüht zwischen April und Mai und zieht in dieser Zeit viele hungrige Bienen an. Zu den Wildbienen, die besonderes Interesse an Süßkirschen haben, gehören verschiedenste Arten von Sandbienen, aber auch z. B. die Dickkopf-Furchenbienen oder die Gemeine Pelzbiene. 
Die Süßkirsche, so sehr wir an sie gewöhnt sind, kommt ursprünglich gar nicht aus Europa. Im 1. Jahrhundert v. Chr. gelangten erste, wertvolle Süßkirschensorten von Kleinasien in das damals florierende Rom. Von dort aus verbreitete sich der Obstbaum im Römischen Reich. Bis heute wird die Süßkirsche nicht nur für seine leckeren Früchte geschätzt, sondern auch ihres Holzes wegen, denn das ist rötlich gemasert und wird gerne für hochwertige Möbel und den Innenausbau verwendet. 
Im eigenen Garten stellt die Süßkirsche dann doch ein paar Ansprüche. Am liebsten mag sie es sonnig, gibt sich aber auch mit einem halbschattigen Standort zufrieden. Der Boden ist dem Baum allerdings besonders wichtig. Am wohlsten fühlt sie sich in einem gut durchlüfteten, lehmhaltigen Boden, in den sie am besten im Herbst oder im Frühling gepflanzt wird. Süßkirschen mögen zwar hohe Ansprüche stellen, wenn Du allerdings Deine ersten eigenen Kirschen ernten kannst, dann lohnt sich die Mühe. Ganz nebenbei tust Du auch noch etwas für die Umwelt.