Das Tiffin Projekt
Weniger Verpackungsmüll mit Leihsystem
aufmerksam ist und sich für die Umwelt interessiert weiß, wie sehr die Menschen die Umwelt verschmutzen und folglich zerstören. Wie kann dieses Verpackungs-Konsumverhalten jedoch nachhaltig verändert werden? Das Tiffin Projekt vom Social Startup ECO Brotbox hat eine Idee. Sabrina von ECO Brotbox im Gespräch mit nearBees:
Wer seid Ihr und was ist Eure Idee?
Wir sind Mustafa (Gründer), Anna (Projektleiterin), Veronika (Grafik) und ich, Sabrina (Kommunikation) vom Tiffin Projekt. Unsere Idee ist es, die riesigen Mengen an Verpackungsmüll, die durch Essen zum Mitnehmen anfallen, durch unsere Tiffin Box zu reduzieren. Die Tiffin Box ist ein mehrlagiger Behälter aus Edelstahl und macht Einwegverpackungen und Plastiktüten beim Take-Away überflüssig und soll somit langfristig zum Schutz der Umwelt beitragen.
Die Idee zum Tiffin-Projekt kam Mustafa nach einem Kinobesuch mit seiner Frau. Als sie sich den Film „Lunchbox“ anschauten, waren beide begeistert davon, wie in Mumbai/Indien täglich etwa 200.000 Essen müllfrei in Edelstahlbehältern verteilt werden. Dort kommen die sogenannten Tiffins bereits seit über 100 Jahren zum Einsatz. Warum also nicht die Vorteile der Tiffin Boxen – nachhaltig, langlebig, recyclebar – im Take-Away Bereich in Deutschland nutzen? Denn wer kennt das nicht, man kauft sich ein Essen mittags zum Mitnehmen und nimmt nachher oft mehr Verpackungsmüll als Essen mit nachhause. Daher war die Idee zum Tiffin Projekt schnell geboren.
Was macht Euch einzigartig?
Einzigartig an unserem Tiffin Projekt ist das Leihsystem, was dahinter steckt. Bei uns geht es nicht einfach darum, durch einen selbst mitgebrachten Behälter Verpackungsmüll zu vermeiden. Denn nicht immer hat man einen eigenen Mehrwegbehälter in der Tasche. Das Tiffin Projekt macht auch spontanes Take-Away möglich, indem die Tiffin Box nach kurzer Registrierung direkt im Partnerrestaurant ausgeliehen werden kann – und das ohne zusätzliche Kosten für den Nutzer. Mit der Registrierung erhält man eine Mitgliedskarte, die dann gegen die Box eingetauscht werden kann. Danach hat man dann sieben Tage Zeit, die Box wieder im Partnerrestaurant abzugeben, um die Mitgliedskarte zurückzubekommen. Alles ganz easy und unkompliziert.
Was war bisher Eure größte Herausforderung?
Unsere größte Herausforderung ist es aktuell, möglichst viele Restaurants und besonders die Restaurantgäste von den Vorteilen des Tiffin Projekts zu überzeugen. Und natürlich war es auch gar nicht so einfach beim Crowdfunding erfolgreich zu sein. Aber da wir als Team zusammen wochenlang hart am Projekt gearbeitet haben, haben wir auch unsere erste Herausforderung gemeistert.
In welche Phase befindet Ihr Euch aktuell?
Aktuell befinden wir uns in der Pilotphase, in der wir im engen Austausch mit unseren fünf Pilotrestaurants testen, wie und ob das System funktioniert und was verbessert werden kann. So stellen wir sicher, dass in der nächsten Phase alles möglichst ausgereift ist und weder Schwierigkeiten für die Restaurants, noch für die Tiffin Teilnehmer auftreten.
Was habt Ihr als nächstes geplant?
Im Frühjahr 2016 planen wir den Übergang von der Pilotphase in die echte Projektphase. Wenn alles rund läuft und wir noch einige Partnerrestaurants und Mitglieder gewinnen konnten, planen wir zudem die Einführung einer Tiffin Projekt App, die die Suche nach teilnehmenden Restaurants erleichtern und das Mitgliedskartensystem digitalisieren soll.
Was sind Eure Ziele für die Zukunft?
Unser Ziel ist es, das Tiffin Projekt deutschlandweit zu etablieren, um möglichst viel Verpackungsmüll zu vermeiden. Wir wünschen uns viele, viele Tiffin Mitglieder, die mit einer Tiffin Box aus ihren Lieblingsrestaurant kommen, um ihr Essen plastikfrei zu genießen.
Wo kommt der Edelstahl her, welcher das Ausgangsmaterial Eurer Produkte ist?
Für unsere Brot- und Lunchboxen wird nur hochwertigster Edelstahl des Typs AISI 204cu, eine Chrom-Nickel-Legierung mit ca. 16,5% Chromanteil und ca. 2% Nickelanteil, verwendet. Diesen bezieht unser Produzent vom staatlichen Edelstahlproduzenten Indiens, SAIL (Steel Authority of India). Dort gelten strenge Produktionsrichtlinien, sodass wir für unsere Produkte eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren können.
Was ist der Hintergedanke der Produktion in Indien?
Indien gehört zu den führenden Edelstahlproduzenten weltweit. Außerdem werden in Indien bereits seit über 100 Jahren Edelstahlbehälter wie die Tiffin verwendet, sodass wir hier einen erfahrenen Familienbetrieb als Produktionspartner gewinnen konnten. Damit die Produkte nach unseren Vorstellungen produziert werden können, stehen wir in engem persönlichen Austausch mit unserem Produzenten. Selbstverständlich herrschen vor Ort auch faire Arbeitsbedingungen.
Fasst doch bitte in kurzen Worten nochmal Euer Tiffin Projekt zusammen.
Das Tiffin Projekt steht für (spontanes) Take-Away ohne Müll – just taste, no waste!
Wer noch mehr Informationen möchte, schaut einfach mal auf der ECO Brotbox Website oder der Website vom Tiffin Projekt vorbei. Und ebenso bei Facebook unter: ECO Brotbox und Das Tiffin Projekt, oder auch auf Instagram.
"Empfehlenswert und Hervorragend" sagen wir von nearBees.