Die Begegnung im Imkerverein
Aus dem Tagebuch eines Imkers
In meinem Imkertagebuch nehme ich euch mit auf meinem Werdegang zum Bienenhalter. Auf dem Programm der letzten Wochen stand dabei, einen Imkerverein zu finden - zwei Vereine kamen dabei für mich im Landkreis Lüneburg in Frage. Nun hatte ich die Chance bei den jeweiligen Einführungsveranstaltungen für Jungimker und -imkerinnen teilzunehmen.
Informationsabend im Imkerverein
Meine Ausdauer bei der Kontaktaufnahme mit dem größten Imkerverein im Landkreis wurde schließlich belohnt und ich wurde zur Informationsrunde für Jungimker eingeladen. War vor einigen Jahren noch ein Mangel an interessierten Nachwuchsimkern zu beklagen, ist das Interesse derzeit zunehmend sehr groß und die Plätze im jährlichen Anfängerkurs knapp. Rund 30 Teilnehmer konnten ihre Fragen stellen und wurden über die Struktur des Anfängerkurses informiert. An einem Bienenlehrstand führt die Kursleitung alle gemeinsam an zahlreichen Terminen durch das Bienenjahr. Nach dem Anfängerkurs steht es den Imkern und Imkerinnen offen, ob sie die Verantwortung für ihr eigens aufgezogenes Volk für das nächste Jahr übernehmen. Einige der Interessenten haben bereits ihre eigenen Völker, hatten aber beispielsweise Probleme bei der Varroabehandlung und möchten im Anfängerkurs lernen damit umzugehen.
Auf der Suche nach einem Imkerpaten
Mein zweiter Kontakt zu einem Imkerverein verlief etwas anders, denn über die Honigsuche bei nearBees bin ich durch Zufall auf den anderen Imkerverein im Landkreis gestoßen. Der Imker Benjamin hatte mich prompt nach einer Mail zurückgerufen, wir haben uns ein wenig ausgetauscht und ich wurde zum Imkerabend eingeladen. An diesem Abend wurde ich offen empfangen und alle waren sehr bemüht mir Tipps zu geben und meine Fragen zu beantworten. Jungimker sind im Verein heute sehr willkommen, doch das wäre nicht immer so gewesen erzählte man mir, denn vor vielen Jahren wäre jedes neue Gesicht noch als Konkurrenz empfunden worden.
Das Resümee - Von den “alten” Hasen lernen
Imkern bringt die Verantwortung für die vielen kleinen bräunlich-gelb gestreiften Lebewesen mit sich. Es ist sehr ratsam sich mit erfahrenen Imker und Imkerinnen auszutauschen, denn alle standen sie einmal am Anfang und hatten die gleichen Fragen. Der Imkernachwuchs wird bei den alten Hasen gerne gesehen. Die Imkerei galt lange Zeit als “Altherrenhobby” und zugegebenermaßen ist der Altersdurchschnitt immer noch relativ hoch. Was ich aber bei der Informationsrunde beobachten konnte, ist die Überzahl der weiblichen Interessenten und eine Verjüngung sei in vielen Imkervereinen spürbar.
Ich persönlich werde mit Hilfe von Benjamin und seinen Kollegen in die Praxis gehen und Anfang Mai meinen ersten Ableger übernehmen. Bis dahin werde ich mich um Ausrüstung und einen geeigneten Standort kümmern und Benjamin bei der Arbeit an seinen Wirtschaftsvölkern über die Schulter schauen.