Bienenprodukte

Mehr als Honig

Bienenprodukte

Neben dem bekanntesten Bienenprodukt - Honig - haben Bienen noch einiges mehr zu bieten. Im nachfolgenden Blogbeitrag findest du die verschiedenen Produkte, die Bienen erzeugen und wofür wir sie anwenden können.

Honig

Das wohl bekannteste Bienenprodukt ist der Honig. Das flüssige Gold schmeckt nicht nur super lecker auf einem schönen Honigbrot, sondern hat auch noch viele andere positive Wirkungen. Für die Bienen ist die Produktion von Honig ein hartes Stück Arbeit. In ihrem gesamten Leben produziert eine einzige Biene in etwa einen halben Teelöffel voll Honig. Die Geschmacksvielfalt von Honig ist sehr groß. Je nachdem von welchen Blüten und Bäumen die Bienen den Nektar bzw. den Honigtau sammeln, schmeckt auch der Honig unterschiedlich. Den gesammelten Nektar reichern die Sammelbienen in ihrem Honigmagen mit Enzymen und Bakterien an. Im Stock übergibt sie ihn an die Stockbienen, die ihn ein weiteres Mal mit den wertvollen Stoffen anreichern und ihm Wasser entziehen. Ist der Honig fertig besteht er etwa zu 80% aus Zucker und die Bienen verdeckeln die gefüllten Waben.
Honig wirkt stark antibakteriell und kann sogar antibiotikaresistente Supererreger hemmen. Nicht nur bei Entzündungen kann das flüssige Gold helfen, auch bei Magen- und Darmbeschwerden, Verbrennungen und bei der Hautpflege findet es Anwendung.

Honig

Propolis

Das Wort Propolis stammt aus den griechischen Wörtern “pro” und “polis”, was so viel wie “zur Verteidigung der Stadt” oder in diesem Fall des Stockes bedeutet. Bienen kleiden das Innere des Bienenstocks mit Propolis, einem antimikrobiellen “Bienenleim” aus. Sie versiegeln damit jede Lücke und jeden zugigen Riss. Da es eine desinfizierende Wirkung hat, wurde Propolis auch “Bienenpenicillin” genannt. Es verhindert das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Außerdem verwenden die Bienen den Leim, um Eindringlinge wie Mäuse damit zu mumifizieren und sich so vor eventuell eingeschleppten Erregern zu schützen. Aber auch für uns Menschen hat Propolis eine heilende Wirkung. Die entzündungshemmenden, antibakteriellen Eigenschaften von Propolis können wir uns besonders für den Schutz der Leber, bei Entzündungen im Mund und am Zahnfleisch, sowie bei Magengeschwüren zu Nutze machen. Außerdem stärkt es unsere Abwehrkräfte. Aus diesem Grund wird Propolis heutzutage häufig in vielen Heilmitteln und Körperpflegeprodukten verwendet.

Bienenpollen

Wenn Bienen Pollen sammeln, bleiben sie einer bestimmten Blumenart treu. Somit tragen sie einen wichtigen Beitrag zur natürlichen Bestäubung der Pflanzen bei. Aber nicht nur für die Pflanzen ist das Pollensammeln der Bienen wichtig. Die Pollen liefern viel Eiweiß, Fett, Vitamine und Spurenelemente, die für die Nahrung der Bienen von großer Bedeutung sind. Da Bienen so viele Pollen sammeln, wie sie benötigen, schadet der Imker ihnen nicht, wenn er etwas für den Eigengebrauch oder den Verkauf abnimmt. Sie sammeln dann einfach mehr. Der Imker stellt zum Pollenernten einfach eine Pollenfalle an das Flugloch. Hierbei handelt es sich um ein Gitter mit Löchern, das nur für die Bienen groß genug ist und nicht für die pollenbeladenen Beine. Deshalb werde die Pollenklümpchen beim Einfliegen in den Stock einfach abgestreift und fallen in eine Auffangschublade.
Pollen sind sehr nährstoffreich und enthalten äußerst viele Vitamine, weshalb sie gerne als Nahrungsergänzung verwendet werden. Mit ihnen kann man die körpereigene Energie und Ausdauer steigern, sie beugen Herzkrankheiten vor und steigern die allgemeine Immunität. Durch die antioxidative Wirkung können Pollen dazu beitragen unsere Körper von schädigenden Radikalen zu neutralisieren.

Pollen

Gelée royale

“Man ist, was man isst” - dieses Sprichwort passt perfekt zu den Bienen. Obwohl Arbeiterbienen und Bienenköniginnen das gleiche Erbgut besitzen, entwickeln sie sich in Physiologie und Verhalten unterschiedlich. Das liegt an der Nahrung. Die Königinnen werden ab dem ersten Larventag an mit Gelée royale gefüttert. Darum wird es neben Weiselfuttersaft auch Bienenköniginnenfuttersaft genannt. Die ersten drei Lebenstage werden alle Larven mit Gelée royale gefüttert - danach nur noch die Königin.
Die Gewinnung von Gelée royale ist sehr aufwendig, weshalb es auch sehr teuer ist. Außerdem opfert der Imker für 10 Gramm des wertvollen Gelées 40-50 Bienenlarven, da er ihnen immer wieder die Nahrung wegnimmt und sie dadurch sterben. Pro Saison können pro Stock ca. 500 Gramm geerntet werden.
Schon im alten Ägypten wurde den Pharaonen Gelée royale gegeben, da es als lebensverlängerndes Elixier galt. Heute wird es häufig als Nahrungsergänzungsmittel und in Hautcremes verwendet.

Bienengift

Nur sehr wenige Menschen reagieren allergisch auf Bienengift. Bereits vor über 2000 Jahren wurde Bienengift in Form von Apipunktur als Heilmittel eingesetzt. Dies war vermutlich der Vorläufer der heutigen Akupunktur. In der heutigen Medizin wird es bei der Behandlung von Migräne, Arthritis, Akne, Borreliose, Multiple Sklerose und vielen anderen Erkrankungen verwendet. Da die Bienengifttherapie aber mit viel Aufwand und Schmerzen verbunden ist, wird sie nur selten verwendet.
Der Stachel der Biene ist mit Widerhaken versehen und bleibt nach einem Stich mitsamt der Giftdrüse im Opfer stecken. Die Biene stirbt nach einem Stich meistens. Da die Giftdrüse auch nach dem Abriss noch weiter Gift in den Stachel und somit in die Haut des Gestochenen pumpt, sollte der Stachel so schnell wie möglich entfernt werden. Pro Stich können bis zu 0,1 mg Bienengift abgegeben werden. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist Apitoxin. Früher wurde es durch das Zerstampfen ganzer Bienen gewonnen. Inzwischen muss dafür aber keine Biene mehr leiden. Vor den Bienenstock wird eine Glasplatte mit einer geringen elektrischen Ladung platziert. Die Bienen werden durch die Ladung alarmiert und stechen zu. Da der Stachel aber nicht in der Glasplatte stecken bleibt, kommen die Bienen dabei zu keinem Schaden. Anschließend wird das Gift getrocknet und in einem Glas gelagert. Für ein Gramm Apitoxin sind eine Million Stiche notwendig.

Bienenwachs

Bienenwachs ist eigentlich jedem bekannt. Besonders gerne wird es in Kerzen verwendet, da es einen angenehmen Duft verströmt. Bereits im Mittelalter wurden diese als Lichtquelle sehr geschätzt. Herkömmliche Kerzen sind meist aus Paraffin, einem Nebenprodukt von Erdöl, hergestellt und verschmutzen die Raumluft. Bienenwachs hingegen  fängt durch die Abgabe von negativen Ionen Staub, Gerüche, Bakterien und weitere Toxine ein und neutralisiert sie, so verbessert es die Raumluft. Außerdem brennt Bienenwachs mit dem richtigen Docht bis zu 5 mal länger als anderes Wachs.
Für die Bienen ist die Wachsproduktion sehr aufwendig. Sie verdeckelt die mit Honig gefüllten Waben mit dem Wachs, was für die Imker als Nebenprodukt bei der Honigernte übrig bleibt. Nach dem Einschmelzen und Säubern kann es zur Herstellung neuer Zwischenwände und zur Herstellung von Kerzen oder Kosmetik (z.B. für Handcremes und Lippenbalsam oder Seifen) verwendet werden.

Bienenwachs

Ein Beitrag von Katharina von Nearbees
vom 19.12.2018